Was du über Gluten wissen solltest

Gluten

Was ist Gluten und warum ist es für einige schädlich?

Moderne Ernährungstrends zeigen teilweise Entwicklungen, die oft nur schwer nachzuvollziehen sind. Mal ist es die panische Angst vor Fett, mal sind es künstliche Süßstoffe oder Zuckerersatzstoffe, die zur Zielscheibe werden. Einige Trends davon sind gesundheitlich orientiert – wieder andere fokussieren einzig und allein die Optik von Athleten und ambitionierten Sportlern.

Einer der dauerhaftesten Trends ist der weitgehende Verzicht auf Gluten. Gluten findet sich in zahlreichen Lebensmitteln und steht im Verdacht, nicht nur gesundheitlich für Probleme zu sorgen, sondern auch im Bereich Bodybuilding und Fitness suboptimale Effekte zu erzeugen. Doch was ist Gluten überhaupt?

Was ist Gluten und woher kommt es?

Gluten wird auch als Klebereiweiß bezeichnet und ist in vielen Getreidesorten enthalten. Rein chemisch handelt es sich bei Gluten um eine pflanzliche Proteinverbindung – wer schon einmal Teig geknetet hat und während der Bearbeitung festgestellt hat, wie sich der Teig langsam zu einer homogenen Masse verbindet, hat genau dabei die Wirkweise von Gluten wahrgenommen: Der Kontakt mit Wasser macht es möglich. Durch das Verkneten mit den Händen oder dem Rührgerät kommt der Effekt von Gluten zur Geltung und ist bei der Lebensmittelverarbeitung von entscheidender Bedeutung, denn: Nur durch Gluten sind einige Produkte überhaupt herstellbar und insbesondere Brote und Backwaren bekommen durch Gluten ihre charakteristische Struktur.

Gesundheitliche Aspekte bei der Verwendung von Gluten

Einige Menschen haben aufgrund ihrer individuellen Veranlagung Probleme damit, Gluten und glutenhaltige Lebensmittel zu verstoffwechseln. Das nennt sich dann Glutenunverträglichkeit (oder eben Zöliakie) und ist durch Medikamente nicht zu behandeln. Bei einer Glutenunverträglichkeit reagiert der Körper oft sehr heftig, wenn er mit dem „Teigkleber“ konfrontiert wird – in der Folge kommt es zu chronischen Darmentzündungen und anderen Symptomen, die für die Betroffenen in der Regel eine starke Einschränkung der Lebensqualität bedeuten.

Da Zöliakie nicht ursächlich behandelt werden kann, ist die einzige Strategie zur Vermeidung der Symptome die konsequente glutenfreie Ernährung – was sich im Alltag bisweilen etwas schwierig gestaltet, denn insbesondere verarbeitete Lebensmittel sowie Fast Food und Convenience Produkte stecken häufig voller Gluten.

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach glutenfreien Lebensmitteln allerdings gestiegen – daher haben sich auch die Hersteller neu orientiert und bieten mittlerweile ein großes Sortiment an Produkten und Erzeugnissen an, die auf Gluten verzichten. Problem: Der Gesetzgeber schreibt für Gluten keine Kennzeichnungspflicht vor – lediglich die Eigenschaft als Allergen muss auf der Verpackung angegeben werden. Für Betroffene bedeutet dies oft eine Trial&Error-Vorgehensweise – eine zumeist unbefriedigende Situation.

Weitere Aspekte bei der Verwendung von Gluten

Nun ist in der Regel davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Menschen Gluten völlig problemlos verträgt und auch eine Ernährung, die Gluten in normaler Menge enthält, völlig problemlos bewältigen kann. Trotzdem lässt sich vermehrt der Trend hin zur glutenfreien Ernährung feststellen – auch ohne die Notwendigkeit, auf Gluten zu verzichten. Gerade auch im Rahmen der hippen Paleo-Diät ist der Verzicht auf Gluten elementarer Bestandteil.

Fakt ist aber: Für gesunde Menschen bringt eine glutenfreie Ernährung keine spürbaren Vorteile gegenüber einer glutenhaltigen Ernährungsweise. Es lassen sich wissenschaftlich keine nennenswerten Argumente finden, die sich für den Verzicht von Gluten aussprechen würden – da in den meisten Fällen die Lebensmittel, die auf Gluten verzichten, auch deutlich teurer sind, ist das nicht nur ein unnötige, sondern auch deutlich kostenintensivere Variante.

Fazit

Wer keine diagnostizierte Zöliakie hat, ist auf eine glutenfreie Ernährung nicht angewiesen. Ein darüberhinausgehender Vorteil ist weder wissenschaftlich bewiesen noch sonst irgendwie angezeigt – gleichzeitig muss dann ein deutlich höheres Budget für den Einkauf angesetzt werden. Ein gesunder Stoffwechsel verträgt eine abwechslungsreiche Mischkost – strikte Ernährungsrichtlinien sind nur dann einschlägig, wenn eine ärztliche Diagnose dies verlangt.

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