Leinöl: Wertvoll und gesund
Wer sich regelmäßig mit dem Thema Ernährung auseinandersetzt, der wird sich in der Regel auch damit auseinandersetzen, wie er den eigenen Körper optimal mit Fett versorgt. Der Irrglaube, dass Fett fett macht, ist schon lange wissenschaftlich wiederlegt – im Gegenteil, unser Körper ist auf eine ausreichende Fettzufuhr angewiesen, um wichtige Funktionen zu unterhalten und um die langfristige Gesundheit von Organen und Skelettmuskulatur zu gewährleisten.
Was sind Fette überhaupt?
Um sich näher mit der Materie zu befassen, ist ein Blick auf den menschlichen Fettstoffwechsel angebracht.
Fett – also das Fett, um das es ernährungsphysiologisch geht – ist chemisch gesehen eine Kombination aus Glyzerin und Fettsäuren. Diese gehen eine Verbindung ein, die wir aus dem Chemieunterricht als Ester kennen: Ester sind insbesondere im Stoffwechsel aller Lebewesen in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen zu finden und fungieren hier als Riechstoffe, Fette oder auch Zellmembranbausteine.
Warum braucht unser Körper Fett?
Der menschliche Organismus ist in großem Maße auf die Versorgung mit unterschiedlichen Fette angewiesen. Besonders wichtig ist ihre Aufgabe im Hormonstoffwechsel – insbesondere die Geschlechtshormone sind bei fehlendem Fett stark beeinträchtigt und können nur unter großen Schwierigkeiten überhaupt gebildet werden. Das bedeutet natürlich nicht, dass die ungedrosselte Zufuhr von Fett positiv zu bewerten ist – im Gegenteil, eine Überdosis verkehrt die Vorteile von Fett genau ins Gegenteil. Daher ist bei einer gesunden Ernährung der Anteil an Fett immer in Grenzen zu halten – üblicherweise wird eine Zufuhr von 1 Gramm Fett pro Kilogramm Körpergewicht als ausreichend und förderlich bewertet.
Womit kann ich den Bedarf an Fett decken?
Grundsätzlich stehen uns viele verschiedene Lebensmittel zur Verfügung, die den Bedarf des Stoffwechsels an Fett decken. Leider sind nicht alle gleich gut – während es „gute“ Fette gibt, gibt es eben auch „schlechte“ Fette.
Entscheidend für die Beurteilung ist aber nicht das Fett an sich, sondern das Verhältnis der einzelnen Fettsäuren zueinander. So ist zum Beispiel gerade das Verhältnis der Omega3- zu den Omega6-Fettsäuren interessant: Ein ungünstiges Verhältnis hat sich wissenschaftlich als extrem gesundheitsschädlich herausgestellt. Je höher der Anteil an Omega6-Fettsäuren, desto schlechter ist das Verhältnis für unseren Stoffwechsel und für unsere Organgesundheit insgesamt.
Es liegt also auf der Hand, den Anteil an Omega3-Fettsäuren deutlich nach oben zu korrigieren. Neben den bekannten Quellen wie Fisch & Co. ist dabei auch eine Reduzierung der Omega6-Zufuhr in Erwägung zu ziehen; Omega6-Fettsäuren finden sich überwiegend in tierischen und verarbeiteten Lebensmitteln.
Omega6- oder Omega3-Fettsäuren?
Eine besonders optimale Quelle für Omega3-Fettsäuren ist das Leinöl. Es wird aus den Samen von Flachs gewonnen und genießt gerade in der europäischen Küche eine lange Tradition. Schon lange vor dem Boom der Olivenöl-Industrie wurde Leinöl in den hiesigen Küchen vielseitig eingesetzt – nicht zuletzt der charismatische und kräftige Geschmack von Leinöl hat dafür gesorgt, dass sich viele für das goldene Öl begeistern konnten.
Leinöl zeichnet sich neben dem tollen Geschmack durch den hohen Anteil an Omega3-Fettsäuren aus. Das macht Leinöl auch in einer Diät zum optimalen Begleiter – denn gerade dann ist die Versorgung mit guten Fetten von außerordentlicher Wichtigkeit.
Besonders günstig: Leinöl lässt sich in der Küche nicht nur für herzhafte Speisen und Salate verwenden – auch in Kombination mit süßem Quark oder Joghurt oder sogar im Obstsalat sorgt Leinöl für eine interessante Geschmacksnote.
Was muss ich beim Kauf von Leinöl beachten?
Wichtig ist, dass das Leinöl immer frisch ist – Sauerstoff und Licht sorgen dafür, dass das Öl schnell ranzig wird und nicht mehr schmeckt. Daher wird Leinöl meistens nur in kleinen Einheiten verkauft. Verstauen Sie diese im dunklen Küchenschrank und sorgen Sie dafür, dass das Leinöl schnell verbraucht wird. Riecht das Leinöl komisch und leicht fischig, sollten Sie es entsorgen – für den Verzehr ist es dann nicht mehr geeignet!