Sind Zero Produkte wirklich gut?
Zero und Light Produkte haben durch den Verzicht auf Zucker in jeglicher Form nicht die Möglichkeit, im Körper die Produktion von Insulin anzuregen. Dabei nutzt die Industrie unterschiedliche Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe, um Lebensmitteln in fester und flüssiger Form die nötige Süße zu verleihen.
Dies ist nicht nur bei Diäten von Vorteil, sondern auch für Diabetiker, die ihren Blutzuckerspiegel dauerhaft regeln müssen und daher zuckerhaltige Produkte nach Möglichkeit meiden sollen.
Da mittlerweile eine große Bandbreite an Zero Produkten erhältlich ist, reagieren Verbraucher oft irritiert und besorgt, denn: Immer wieder werden Stimmen laut, dass künstliche Süßstoffe nicht nur schädlich sind, sondern – entgegen der Idee dahinter – auch dick machen.
Ob das stimmt und was von Zero Produkten tatsächlich zu halten ist, erfährst du in diesem Artikel.
Gesundheitliche Bedenken bei Zero Produkten
Ob Zuckeraustauschstoffe oder künstlicher Süßstoff: Beide Stoffe sind in Deutschland durch den Gesetzgeber für die Verwendung in Lebensmitteln zugelassen. Das bedeutet im Klartext, dass sie die Anforderungen erfüllen, die sie als unschädlich für den menschlichen Verzehr qualifizieren und zum anderen auch eine dauerhafte Einnahme keine Schäden anrichten.
Der Süßstoff Cyclamat kam durch eine schon lange Zeit zurückliegende Studie in Verruf. Eine durch die EU-Kommission erneut durchgeführte Untersuchung bescheinigte aber die Unbedenklichkeit von Cyclamat – gleiches gilt für den Süßstoff Saccharin: Auch hier zeigen aktuelle Studien, dass er selbst bei regelmäßigem Verzehr keine Schäden im menschlichen Stoffwechsel verursacht.
Anders sieht es bei dem Süßstoff Aspartam aus: Hier zeigen Tierversuche eine Neigung zur Tumorbildung, wenn Aspartam über längere Zeit in großen Mengen aufgenommen wird. Das ist zwar nur dann relevant, wenn der Konsum wirklich überhandnimmt – nichtsdestotrotz sollten Verbraucher diese Information im Hinterkopf behalten, wenn es um die Beurteilung von Süßstoffen insgesamt geht.
Faktisch ist es aufgrund der aktuellen Forschungssituation nicht angebracht, Zuckeraustauschstoffe oder künstliche Süßstoffe aus gesundheitlichen Gründen zu meiden. Die Mengen, ab denen realistisch gesundheitliche Gefährdungen anzunehmen sind, können von einem durchschnittlichen Menschen gar nicht problemlos aufgenommen werden.
Süßstoffe als Dickmacher
Süßstoffe werden immer dann eingesetzt, wenn zum einen der Insulinspiegel nicht beeinträchtigt werden soll und zum anderen, um auch während einer Reduktionsdiät auf Süßigkeiten und vor allem auf Softdrinks zurückgreifen zu können.
Natürlich soll gerade bei einer Diät der Einsatz von künstlichen Süßstoffen dem Gewichtsverlust nicht im Weg stehen. Das klingt zunächst auch unlogisch, denn die künstlichen Süßmacher sollen ja gerade die Kalorien vermeiden, die durch normalen Zucker automatisch im Körper wirken würden.
Eine häufige Behauptung ist, dass Süßstoffe appetitanregend wirken und dadurch indirekt zur Gewichtszunahme führen – anstatt zum Gewichtsverlust. Fakt ist: Auch Tierversuche können diese Behauptung nicht stützen. Zwar werden Süßstoffe in großem Umfang auch in der Tiermast eingesetzt. Dies liegt aber vor allem darin begründet, dass das Tierfutter durch den süßen Geschmack von den Tieren in größeren Mengen verzehrt wird – und nicht etwa, weil sie mehr Appetit haben.
Alle Untersuchungen konnten eine Steigerung von Appetit und Essverlangen nicht belegen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass auch Diät-Gesellschaften und Diabetes-Vereinigungen ihren Mitgliedern empfehlen, Süßstoffe in ihren täglichen Ernährungsplan einzubauen.
Fazit
Süßstoffe sind eine gute Möglichkeit, zuckerhaltige Lebensmittel zu vermeiden, ohne Einbußen in der Lebensqualität hinzunehmen. Für viele Menschen gehören süße Speisen zum Ernährungsalltag dazu – und sollten auch in einer Reduktionsdiät nicht vollständig vom Speiseplan verschwinden. Die aktuelle wissenschaftliche Beweislage spricht eindeutig dafür, dass Süßstoffe und Zuckerersatzstoffe sowohl eine Hilfe bei Diätbemühungen sein können als auch im Rahmen einer diabetesorientierten Lebensweise den Betroffenen helfen können, ihre ernährungsbezogenen Richtlinien einzuhalten.