Isotonisch

isotonisch

Was bedeutet eigentlich isotonisch?

Unser Organismus ist nicht nur auf Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette angewiesen. Noch sehr viel dringender braucht unser Stoffwechsel Wasser. Besonders für die Verstoffwechselung der aufgenommenen Nahrung ist Wasser elementar – die enthaltenen Mineralstoffe und wasserlöslichen Vitamine könnten sonst gar nicht zur Deckung des eigenen Bedarfs gelöst werden.Wasser ist somit die Grundlage für die Nutzung anderer Nährstoffe.

Die Bedeutung zeigt sich auch durch die Wirkung, die ein Entzug von Flüssigkeit nach sich zieht: Während der Körper einen Nahrungsentzug für eine relativ lange Zeit unbeschadet übersteht, ist eine Mangelversorgung mit Wasser bereits nach wenigen Tagen problematisch für den Körper. Ohne Wasser kommt der Stoffwechsel spätestens nach einer Woche komplett zum Erliegen – und führt im Extremfall zum Kreislaufversagen und zum Tod.

Bedeutung von Wasser für unseren Organismus

Rein chemisch ist Wasser eine Verbindung aus zwei Molekülen Wasserstoff und einem Molekül Sauerstoff: Diese Struktur kann ohne Zweifel als die elementare Voraussetzung für die Evolution und die Entwicklung von Leben insgesamt gesehen werden.

Wasser findet sich sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Zellen:

  • Wasser außerhalb der Zellen: Der Anteil beträgt circa 35 Prozent und verteilt sich auf die Bereiche transzelluläres Wasser, Plasmawasser und interstitielles Wasser.
  • Wasser innerhalb der Zellen: Der Anteil beträgt circa 65 Prozent und umfasst im Wesentlichen das intrazelluläre Wasser.

Die Bedeutung und Wichtigkeit von Wasser für unseren Körper macht deutlich, dass Wasserverluste schnellstmöglich wieder ausgeglichen werden müssen. Dies gilt nicht nur für Wasserverluste, die krankheitsbedingt auftreten (zum Beispiel durch Erbrechen und Durchfall), sondern auch für Wasserverluste durch Hitze und Sport. Athleten und Sportler sind damit in der besonderen Situation, den Verlust durch Schwitzen optimal schon während des Trainings wieder ausgleichen zu müssen.

Unsere Wasserbilanz sieht durchschnittlich so aus:

Zufuhr Abgabe
1,3 Liter Trinken 1,5 Liter Urin
0,9 Liter Nahrung 1 Liter Atmung & Haut
0,3 Liter Oxidationswasser 0,1 Liter Stuhlgang
Circa 2,5 Liter pro Tag Circa 2,5 Liter pro Tag

 

Die optimale Flüssigkeitsversorgung

Je größer der Wasserverlust, desto höher das Bedürfnis nach Ausgleich. Problematisch ist allerdings, dass beim Schwitzen nicht nur Flüssigkeit verloren geht, sondern auch Elektrolyte. Elektrolyte sind dabei nichts anderes als Mineralien, die sich in Wasser lösen und eine elektrische Ladung aufweisen.

Die Wasserlöslichkeit und die elektrische Ladung sind charakteristisch für alle Elektrolyte. Wichtige Vertreter sind Natrium, Kalium, Chlorid – aber auch Magnesium und Kalzium. Wie wichtig diese Elektrolyte für den menschlichen Körper sind, lässt sich zum Beispiel bei Bodybuildern in der Wettkampfvorbereitung beobachten: Hier wird zur Entwässerung häufig die Zufuhr von bestimmten Elektrolyten eingeschränkt oder gestrichen (zum Beispiel durch den kompletten Verzicht auf Salz).

Die Mineralienkonzentration im Körper muss aber sehr genau eingehalten werden, damit keine Gesundheitsstörungen auftreten. Kleinste Abweichungen können das reibungslose Funktionieren von Nerven- und Muskelzellen beeinträchtigen. Daher kommt es bei Bodybuildern nicht selten vor, dass sie kurz vor dem Wettkampf zu Muskelkrämpfen neigen oder auch unter Gleichgewichtsstörungen leiden.

Es ist daher logisch, dass Flüssigkeitsverluste nicht nur durch „Wasser“ ausgeglichen werden müssen, sondern in gleichem Maße auch durch die verloren gegangenen Elektrolyte.

Isotonische Getränke

Isotone Getränke zeichnen sich dadurch aus, dass die Teilchenkonzentration im Getränk gleich der des Blutes ist. Hierbei ist insbesondere die Konzentration von Natrium entscheidend, da Natrium das Elektrolyt ist, was durch Schwitzen in großen Teilen über die Haut verloren geht. Das merken wir auch an dem salzigen Geschmack von Schweiß – je salziger Körperschweiß schmeckt, desto natriumhaltiger ist er.

Der Handel hält ein großes Angebot an Sportgetränken mit dem Label „isotonisch“ bereit. Den Werbebotschaften ist immer der gesunde und sportliche Aspekt der Getränke zu entnehmen – wobei sich der Großteil der Getränke vor allem durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kohlenhydraten in Form von Einfachzuckern auszeichnet. Genau dieser ist aber eigentlich gar nicht nötig – denn über den Schweiß wird gar kein Zucker ausgeschieden (ein Grund, warum wir uns leider nicht schlank und shredded schwitzen können).

Sinnvoll ist einzig der Zusatz an Natrium – auch wenn Vitamine oft werbewirksam eingesetzt werden, ist ihr Anteil bei einem „Sportgetränk“ nicht von Relevanz: Sie verbessern weder die Leistungsfähigkeit noch sind sie dem Wasserhaushalt in irgendeiner Form zuträglich.

Bei unabhängigen Tests und Qualitätskontrollen schneiden isotonische Getränke daher häufig gar nicht gut ab. Nur selten erhalten Produkte eine Kauf- und Verzehrempfehlung – denn eigentlich sind isotonische Getränke weder im Hobby- noch im Profibereich wirklich angebracht oder gar nötig. Gleiche Effekte lassen sich durch einfache Saftschorlen herbeiführen – diese sind zudem sehr viel preisgünstiger und enthalten weniger Zucker.

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