Paleo – Essen wie in der Steinzeit

paleo essen wie in der Steinzeit

Was ist Paleo und wie kann ich damit abnehmen?

Wer Paleo meint, denkt an Neandertaler, Steinzeit, Jäger und Sammler und naturbelassene Lebensmittel. Seit einiger Zeit steht Paleo aber auch für eine Ernährungsform, die – bei korrekter Anwendung – den Fettpolstern die rote Karte zeigt und Abnehmwilligen zur erhofften Traumfigur verhelfen soll. Doch was steckt hinter der Steinzeiternährung?

  1. Allgemeines

Paleo folgt vor allem einem Prinzip: Back to the basics! Das bedeutet, dass primär nur ganz ursprüngliche und unverarbeitete Lebensmittel zum Einsatz kommen. Diese Art der Ernährung steht der heutigen – allgemein als modern geltenden Ernährungsweise – konträr gegenüber: Sie besteht in erster Linie aus vielfach verarbeiteten Ausgangsprodukten und insbesondere Fleisch erfährt durch die industrielle Verarbeitung große Veränderungen.

Entscheidend ist bei allen Lebensmitteln: Stellt dieses Essen ein Essen aus der Steinzeit dar? Wenn ja, ist es grundsätzlich paleo-tauglich. Wenn nein, scheidet es aus dem Lebensmittelpool für die Paleo-Ernährung aus (eine Einkaufsliste mit paleo-tauglichen Lebensmitteln folgt unten!).

Daneben gelten folgende Prinzipien:

  1. Der tägliche Kalorienbedarf wird zu 50 % von Fetten gedeckt.
  2. Der tägliche Kalorienbedarf wird zu 30 % von Proteinen gedeckt.
  3. Der Kohlenhydratbedarf wird überwiegend aus Obst und Gemüse gedeckt.
  4. Obst sollte nur sehr reduziert verzehrt werden; Gemüse ist immer vorzuziehen.
  5. Zucker sollte komplett vermieden werden.
  6. Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe sollten komplett vermieden werden.
  7. Gluten sollte komplett vermieden werden.
  8. Getreide sollte komplett vermieden werden.
  9. Kalorien werden nicht gezählt – es wird gegessen, bis man satt ist.
  10. Lebensmittel aus Bio-Produktion bzw. -haltung sind allen anderen Lebensmitteln vorzuziehen.
  11. Getränke: Wasser und Tee sind möglich, Cola und Eistee dagegen nicht.

Klingt jetzt zunächst erst mal so, als würde da nicht mehr viel übrig bleiben. Fakt ist aber, dass bei einer vernünftigen Planung weitaus mehr Kreationen möglich sind, als es auf den ersten Blick scheint. Doch dazu später mehr.

Paleo setzt den Anspruch, den Weg zurück zur artgerechten Ernährung zu finden. Das bedeutet nicht, dass komplette Mahlzeiten „wie aus der Steinzeit“ sein müssen – es beinhaltet viel mehr, Lebensmittel und Nahrungsbausteine so naturbelassen wie möglich zu gestalten. Das erklärt auch den weitgehenden Verzicht auf jegliche verarbeitete Lebensmittel.

Paleo-Liste für den nächsten Einkauf:

  • kaltgepresste Öle;
  • Butter;
  • Eier;
  • Bio-Fleisch;
  • Gemüse und Obst mit Ausnahme von: Pilzen, Kartoffeln, zuckerreiche Obstsorten, Paprika, Tomaten;
  • die meisten Sorten an Nüssen;
  • unverarbeiteter Reis;
  • Honig und Stevia.
  1. Diät oder Lebenseinstellung?

Die Paleo-Anhänger argumentieren oft damit, dass Paleo gar nicht so sehr als Diät tauge, sondern vielmehr eine Änderung der kompletten Lebensgewohnheiten darstelle. Faktisch führt aber genau das auch zu einer Reduzierung der Fettreserven, denn: Gerade der Verzicht auf die meisten verarbeiteten Kohlenhydrate in Form von Gummibärchen und Schokolade wird bei den meisten Anwendern schon für die ersten Kilogramm weniger auf der Waage sorgen.

Das ist vor allem für alle diejenigen ein Vorteil, die es leid sind, im Rahmen von Ernährungsplänen die Makronährstoffe zu zählen oder den Kaloriengehalt einzelner Mahlzeiten genau zu berechnen.

Eine Ernährung nach Paleo ist aufgrund seiner Beschränkung auf unverarbeitete und ursprüngliche Lebensmittel nur sehr begrenzt geeignet, den Körper mit zu viel Energie in den Modus der Fettspeicherung zu versetzen. Damit ist die Steinzeiternährung direkt als diättauglich einzustufen und im Rahmen von Reduktionsdiäten durchaus zu empfehlen.

  1. Vorteile

Die Vorteile der Paleo-Ernährung liegen auf der Hand: Sie ist aufgrund der oben genannten Prinzipien sehr gesund, denn die hochwertigen (nach Möglichkeit eben auch in Bio-Qualität) Lebensmittel sind allesamt unverarbeitet und leisten dementsprechend einen Beitrag zur Gesundheit. Demnach sind gerade Zivilisationskrankheiten auf die „modernen“ Ess- und Lebensgewohnheiten zurückzuführen; ein Rückgriff auf die Ernährungsgewohnheiten der Steinzeit ist demnach ein erster Schritt, um diese zu vermeiden und den Körper in seinem gesamten Gefüge zu fördern.

  1. Nachteile

Kritiker der Paleo-Ernährung führen vor allem an, dass es hierbei oft zu einer Mangelversorgung mit bestimmten Nähr- bzw. Mineralstoffen kommt. Besonders der komplette Verzicht auf Milch bzw. Milchprodukte bedeutet auch einen Wegfall der Nährstoffversorgung, die normalerweise hauptsächlich aus diesem Sektor bestritten wird.

Daneben sind auch praktische Überlegungen Bestandteil der Kritik. Gerade für Leute, die berufstätig und / oder oft unterwegs sind, ist Paleo nur mit großem logistischem Aufwand zu bewältigen. Der Snack zwischendurch oder das Menü im Burger-Laden gehen dann eben gerade nicht mehr: Für Auswärts-Esser also ein echtes Problem! Auch wer diese Hürden nicht bewältigen muss, stellt sich aber auch angesichts der finanziellen Belastung durch die bevorzugten Bio-Lebensmittel die Frage: Muss das alles eigentlich sein?

  1. Fazit

Paleo ist sowohl absolut diättauglich als auch gesundheitsfördernd. Einsteiger können auch erst einmal Paleo „light“ zum Einstieg ausprobieren und versuchen, so viele Prinzipien wie möglich umzusetzen: Der Versuch, ad hoc alles auf einmal umzusetzen, ist möglicherweise zu frustrierend und könnte schnell zum Aufgeben führen. Je mehr Prinzipien Anwendung finden, desto besser – und desto mehr profitiert die Gesundheit vom Steinzeit-Essen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.