Wie Koordinationstraining deine Leistung noch steigern kann

Koordinationstraining

Beim Koordinationstraining geht es um das Erhalten koordinativer Fähigkeiten, die du bereits im Kindesalter erlernst. Die zwischen dem sechsten und dem dreizehnten Lebensjahr entwickelten Fähigkeiten bestimmen die koordinative Leistung für sportliche Aktivitäten bis ins hohe Alter.

Was ist Koordinationstraining?

Spricht man von Koordination, geht es um das Zusammenspiel von Sinnesorganen, dem Nervensystem und der Muskulatur. Im Lateinschen kommt es von dem Wort „ordinare“ was so viel heißt wie regeln ,zuordnen oder Aufeinanderabstimmen. Dabei regelt demnach das zentrale Nervernsystem als steuerndes Organ, den Bewegungsablauf der Muskeln als ausführendes Organ. Damit diese Zuordnung funktioniert, bedarf es unterschiedlicher koordinativer Fähigkeiten.

Koordinative Fähigkeiten:

Im Kindesalter gut ausgebildete koordinative Fähigkeiten erleichtern das Lernen komplexer Bewegungsfertigkeiten. Damit sich diese entwickeln, spielen die folgenden Faktoren eine wichtige und komplexe Rolle.

  1. Orientierungsfähigkeit – bezeichnet die Fähigkeit die Bewegung und die Lage des eigenen Körpers bezogen auf Zeit, Raum, Spielgerät und Aktionsfeld zielgerichtet zu verändern und zu bestimmen.
  2. Gleichgewichtsfähigkeit – dabei spricht man von der Fähigkeit seinen Körper nach Verlagerungen wieder in den Gleichgewichtszustand zu bringen oder diesen beizubehalten. Dadurch wird sie zur Grundlage für jede Bewegungshandlung.
  3. Rhythmisierungsfähigkeit – bezeichnet die Fähigkeit einen vorgegeben Rhythmus zu erfassen und bewegungstechnisch umzusetzen.
  4. Reaktionsfähigkeit – führt man eine Bewegung aufgrund eines Signals oder einer Information aus spricht man von der Reaktionsfähigkeit.
  5. Differenzierungsfähigkeit – die Differenzierungsfähigkeit ermöglicht, die eintreffenden Sinnes-Informationen differenziert auf Wichtiges zu überprüfen und die Bewegung und Stellung einzelner Körperabschnitte kontrolliert darauf abzustimmen.

Die oben genannten Fähigkeiten begünstigen sich gegenseitig positiv und sorgen dafür, wie schnell du neue Bewegungsabläufe erlernen und umsetzen kannst. Diese Fähigkeiten zu trainieren, bezeichnet man als Koordinationstraining.

Vorteile von Koordinationstraining

Gut entwickelte koordinative Fähigkeiten sind nicht nur im Sport ein wichtiger Bestandteil für qualitative Bewegungsabläufe und höhere Belastbarkeit. Das Gleiche gilt auch für den Beruf und im Alltag, denn eine gute Koordinationsfähigkeit steigert deine Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und die Beweglichkeit.

Durch ein gezieltes Koordinationstraining verbessert sich deine Bewegungsqualität und du stabilierst deine Körperhaltung. So kannst du chronischen Krankheiten des Bewegungsapparates und Verletzungen vorbeugen.

Deine Koordinationsfähigkeiten zu erhalten oder zu verbessern ist in jedem Alter möglich. Die Übungen dafür sind nicht so kraftaufwendig wie ein Fitnessworkout, aber du solltest sie auf jeden Fall in deine Trainingsroutine einbauen. Koordinationstraining beansprucht eher die tiefenmuskulatur und sorgt dafür, dass ungewohnte Bewegungsabläufe automatisiert werden.

Welche Übungen eignen sich für dein Koordinationstraining?

Es ist egal ob du eher der Krafttraining Typ bist oder ob du lieber Cardio Einheiten zu Hause trainierst. Das Zusammenspiel von Gehirn, Sinnesorganen und deiner Muskulatur solltest du auf jeden Fall durch Kombinationsübungen in dein Training integrieren.

Koordinationstraining Übungen

Übungen als Ergänzung zum Krafttraining

Wenn du zum Beispiel beim Beintraining Squats mit hohem Gewicht machst, dann kannst du als Kombinationsübung die Einheit auf einer instabilen Unterlage mit wenig Gewicht durchführen.

So trainierst du deine Gleichgewichtsfähigkeit und die Stütz – und Tiefenmuskulatur in Beinen und Rumpf. Eine weitere Übung wären Squats mit einer 180 Grad Drehung. Hierbei kannst du mit Signalen von einem Partner, einen zufälligen Richtungswechsel einbauen. Dadurch erhälst du deine Orientierungsfähigkeit und erhöhst den Schwierigkeitsgrad der Einheit.

In diesem Video zeigen wir die Übung nochmal, damit du weißt worauf du achten solltest.

Übungen als Ergänzung zum Ausdauertraining

Für dein Cardio Training gibt es ebenfalls diverse Möglichkeiten die koordinativen Fähigkeiten zu erhalten oder sogar zu verbessern. Eine gute Ergänzung zum normalen Lauftraining wären hier zum Beispiel Einheiten mit einer Koordinationsleiter.

Durch vorgegebene Schrittfolgen in die Leiter und wieder raus, trainierst du deine Rhythmisierungsfähigkeit und steigerst deine Schnellkraft.

Für den Anfang kannst du jeweils den linken oder den rechten Fuss in die Felder setzen und dich langsam steigern. In der zweiten Einheit dann beide Füsse hintereinander in die Felder und wieder raus. Durch die Vielseitigkeit der Trainingsleiter können die Übungen längsseits oder um neunzig Grad versetzt durchgeführt werden. Für Ballsportler empfehlen wir mit einem Partner zu trainieren. Dieser wirft dann einen Ball nach dem Zufallsprinzip frontal oder seitlich zu. So trainierst du zusätzlich deine Augen-Hand-Koordination und dein Reaktionsvermögen. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich mit jedem weiteren Impuls steigern.

Hier ein Beispielvideo der justfootball academy, um euch ein paar erste Übungen nochmal visuell näher zu bringen.

Geräte für dein Koordinationstraining

Wie du siehst, brauchst du deine koordinativen Fähigkeiten in fast allen Sportarten. Egal ob im Basketball, Fussball, Football, Handball oder Tennis. Ein gutes Koordinationstraining bringt dich in jeder Sparte voran und steigert deine Leistungen. Mit ein paar Pylonen, Slalomstangen, Minihürden oder einer Trainingsleiter bist du bestens ausgestattet und kannst dein Koordinationsworkout starten.

Koordinationstraining Geräte

Koordinationstraining für zu Hause

Wie du ein einfaches Koordinationstraining ohne Hilfsmittel zu Hause gestalten kannst, zeigt dir die Physiotherapie Heidelberg in diesem Beitrag

Nun weißt du die wichtigsten Fakten zum Thema Koordinationstraining und wie es dich voran bringen kann. Wir empfehlen dir auf jeden Fall, ein paar Einheiten in deine Workout Routine mit aufzunehmen. Wenn du vielleicht schon Erfahrungen mit Koordinationstraining gemacht hast, dann lass uns doch gerne einen Kommentar da und erzähl uns davon.

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