Die Story über eine Kaffee-Alternative, die nicht nicht nur bekömmlich ist, sondern sogar schmeckt!
Wie der altbekannte Getreidekaffee ist auch Lupinenkaffee ein Kaffee-Ersatzgetränk. Der dafür verwendete Rohstoff: geröstete und gemahlene Samen der Lupine, auch Wolfsbohne genannt. Es handelt sich um eine wunderschön blühende Pflanze, die zur Familie der Hülsenfrüchtler gehört und auch in Deutschland wächst.
Lupinenkaffee erfreut sich seit geraumer Zeit wachsender Begeisterung. Ohne Koffein und und mit wenig Säure, gilt er als bekömmliche, gesunde und vor allem regionale Alternative zum Bohnenkaffee.
Öko-Hype oder echte Alternative für Genießer?
Oder in anderen Worten: Kann dieser „Möchte-Gern-Kaffee“ echten Kaffee wirklich ersetzen und schmeckt das Zeug überhaupt? Die klare Antwort ist ja, wenn gleich das Aroma auch sehr individuell ist. Jedoch zeichnet sich dieses, wie auch beim Bohnenkaffee, durch eine besondere Vielfältigkeit aus. Die Idee Pflanzenteile zu rösten und mit heißem Wasser aufzugießen, ist im Übrigen nicht neu und sogar schon älter als der Bohnenkaffee selbst! Bereits vor Tausenden von Jahren, wurden Getreidekörner, Wurzeln, Kastanien – und auch Lupinensamen – zur Herstellung leckerer Getränke verwendet. Von einem neumodischen Trend kann also keine Rede sein.
Lupinenkaffee: Ein gesunder und wohlschmeckender Kaffee-Ersatz
Aus eigener Erfahrung kann ich als Kaffeeliebhaber sagen: Lupinenkaffee schmeckt wirklich lecker und ist in der Tat sehr bekömmlich. Er macht weder abhängig, noch führt er zu Schlaflosigkeit. Zudem ist er gut für unsere Nerven und durch die milde Säure auch besonders magenfreundlich. Darüber hinaus ist er im Gegensatz zum Getreidekaffee frei von Gluten – was in Zeiten steigender Unverträglichkeit durchaus vorteilhaft ist. Wer daher vor allem aus Genuss und nicht nur aus reiner Koffeinsucht gerne eine dampfende Tasse Kaffee in der Hand hält, der sollte die Alternative aus Lupinen definitiv mal ins Auge fassen!
Verantwortlich für Geschmack und Aroma eines Kaffees – das gilt für Lupinenkaffee gleichermaßen wie für Bohnenkaffee – ist übrigens die Maillard-Reaktion, bei welcher Proteine und Kohlenhydrate durch Röstung in aromatische Verbindungen umgewandelt werden.
Die Samen der Lupinen besitzen eine bunte Vielfalt an wichtigen Nährstoffen. Unter anderem sind sie mit rund 35 % Proteinanteil sehr eiweißreich und stellen somit eine hervorragend Proteinquelle dar. Allerdings verbleiben durch die Zubereitung des Kaffees die Proteine sowie ein Großteil der anderen Nährstoffe im Kaffeesatz. Der Kaffee selbst ist also nicht so gesund wie sein Rohstoff – es bleibt eben in erster Linie ein Genussmittel. Ungesund ist er dadurch aber keineswegs. Denn nichtsdestotrotz stecken auch in einer Tasse Lupinenkaffee noch einige wertvolle Mineralstoffe und Vitamine, nämlich jene, die hitzestabil und wasserlöslich sind. Dazu gehören Magnesium, Eisen, Zink sowie Vitamin B2 und B3. Wenn du Lupinensamen als pflanzliche Proteinquelle nutzen möchtest, kannst du zusätzlich zum Kaffee, einfach noch zu anderen Produkten greifen, wie zum Beispiel zu Lupinenmehl oder -schrot.
Ein Blick auf den Rohstoff: Die Lupine
Lupinenkaffee wird aus den Samen der Lupine hergestellt. Es handelt sich um eine weiß, gelb oder violett blühende Pflanze, die wie auch Erbsen oder Bohnen zu den Hülsenfrüchten, genauer gesagt Schmetterlingsblütlern (Leguminosen) gehört. Typisch für alle Hülsenfrüchte ist der besagte hohe Proteingehalt, der nicht nur für Vegetarier und Veganer besonders wertvoll ist. Nicht zuletzt aus diesem Grund, hat die Lupine bereits eine lange Geschichte als traditionelle Kulturpflanze. Es gibt verschiedene Lupinenarten, wobei für die Kaffee- und Lebensmittelproduktion nur die Süßlupine verwendet wird. Diese entstand durch aufwendige Züchtung aus der, in den Natur vorkommenden, Bitterlupine. Achtung: Letztere ist nicht genießbar und aufgrund ihres hohen Alkaloidgehalts giftig! Also, bitte nicht auf die Idee kommen, deinen Lupinenkaffee aus wilden Pflanzen selbst herzustellen!
Lupinen gedeihen prächtig auf heimischen Boden und stellen so eine tolle regionale und ökologisch wertvolle Alternative zu Soja und Bohnenkaffee dar. Dabei produzieren sie ihren Dünger praktischerweise selbst. Wie alle Leguminosen, geht die Lupine eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien (den „Knöllchenbakterien“) ein, welche die Pflanze mit ausreichend Stickstoff versorgen.
Wie in Deutschland aus der Lupine ein aromatischer Kaffee gemacht wird, kannst du dir in diesem Video eines Biolandbetriebs aus Wertheim anschauen:
Lupinenallergie – ist die Angst begründet?
Im Zusammenhang mit der Lupine als Genuss- und Lebensmittel hört und liest man immer wieder von der Gefahr einer Lupinenallergie. Und in der Tat fallen die Samen der Pflanze auch unter die EU-Kennzeichnungspflicht für potenzielle Allergene. Das ist aber noch lange kein Grund dafür, Lupinenkaffee zu vermeiden, denn dieses Allergenpotenziel ist nichts Außergewöhnliches. Es gilt beispielsweise ebenso für Milchprodukte, Soja, Erdnüsse oder Senf. Insbesondere Lebensmittel mit einem hohen Proteingehalt können unter Umständen Allergien auslösen.
Der Grund: Allergene (das sind die Bestandteile eines Lebensmittels, die eine allergische Reaktion auslösen) sind immer Eiweiße.
Wenn du bereits zu Lebensmittelallergien neigst, insbesondere wenn es sich dabei um Hülsenfrüchte handelt, solltest du zunächst vorsichtig sein und erstmal kleine Menge von dem Lupinen Produkt testen, bevor du es in Massen konsumierst. Ansonsten musst du aber wirklich keine Angst vor Lupinenkaffee haben – zumindest nicht mehr als vor Erdnüssen.
Vom Kauf und der richtigen Zubereitung
Lupinenkaffee findest du derzeit noch insbesondere in Reformhäusern und Bioläden – und natürlich im Internet. In herkömmlichen Supermärkten gehört diese Alternative noch nicht zur Grundausstattung. Zudem bieten mittlerweile auch immer mehr Cafés diese Kaffee Alternative an, vor allem jene in Großstädten. Bei der Zubereitung musst du dich weder umstellen, noch benötigst du irgendwelche besonderen Gerätschaften. Wenn du bisher Bohnenkaffee zubereiten konntest, dann gelingt dir das garantiert auch mit Lupinenkaffee! Egal, ob du den guten alten Filterkaffee, die Frenchpress oder einen Espressokocher bevorzugst – alles ist möglich! Im Gegensatz zu herkömmlichen Kaffee musst du das Pulver bei der Zubereitung aber nicht unbedingt pressen, denn dass Lupinen-Kaffeepulver besitzt eine höhere Dichte als Bohnenkaffee. Die perfekte Stärke ist auch hier abhängig vom Genießer – als Faustregel kannst du dir folgendes Maß nehmen: 1-2 gehäufte Teelöffel pro Tasse.
Fazit – Lupinenkaffee als echte Alternative!
Für all diejenigen, die Ihren Bohnenkaffee-Konsum etwas einschränken möchten oder schon lange nach einer bekömmlichen und leckeren Alternative gesucht haben, ist Lupinenkaffee eine hervorragende Möglichkeit. Er ist nicht nur gesund, sondern auch sehr schmackhaft und wird auch unter hardcore Kaffeeliebhabern sehr geschätzt. So kannst du das geliebte Ritual des Kaffees am Morgen oder in der Mittagspause ohne Einbußen aufrecht erhalten.
Und wer sagt denn, dass Lupinenkaffee den Bohnenkaffee komplett ersetzen muss? Wenn es dir also wie mir geht, und du häufiger am Tag oder gerade auch mal am Abend noch Lust nach einer Tasse Kaffee verspürst, dann bietet dir das aromatische Heißgetränk der Lupine eine willkommene Abwechslung. Darüber hinaus wachsen Lupinen hervorragend in Deutschland und bieten somit absolut regionalen Kaffeegenuss – ein überaus positiver Nebenaspekt!
Danke für diesen hilfreichen Beitrag über Lupinen. Gut zu wissen, dass der Lupinenkaffee wirklich gut schmeckt und nicht abhängig macht. Ich finde es auch sehr vorteilhaft, dass er durch die milde Säure auch besonders magenfreundlich ist.
Da ich normalen Kaffee nicht vertrage, bin ich nun auf der Suche nach einer Alternative. Mir war gar nicht bewusst, dass man auch Lupinenkaffee kaufen kann. Besonders interessant finde ich, dass er durch die milde Säure auch sehr magenfreundlich ist, was mir sehr zusagt. Ich werde gleich mal schauen, wo ich mir mal so einen Kaffee zum testen besorgen kann.